Kinder/Jugendliche und Mutter/Vater/Kind

Coronabedingte Nichtanreisen, kurzfristige Absagen und frühzeitige Abreisen belasteten die Einrichtungen für Kinder und Jugendliche sowie Mutter/Vater/Kind auch im Jahr 2022 noch stark. Der pandemiebedingte Rückgang der Inanspruchnahme von Reha- und Vorsorgemaßnahmen hat sich erfreulicherweise gelegt und die Leistungsanträge steigen wieder an. Zwei Studien (Kindergesundheitsbericht 2022 und DAK Kinder- und Jugendreport 2022) belegen eine Verschlechterung des Gesundheitszustands von Kindern und Jugendlichen, wodurch die Notwendigkeit von Bedarfen an Reha- und Vorsorgeleistungen an Bedeutung gewinnen sollte. Auch die explosionsartig gestiegenen Energiekosten und die Inflation trafen die Kliniken hart (siehe Kapitel: Kostentreiber Reha und Vorsorge).

Kinder und Jugendliche

Am 10. und 11. Oktober 2022 fand die Jahrestagung des Bündnis Kinder- und Jugendreha e.V. unter dem Titel „Die Kinder- und Jugendrehabilitation in Zeiten innovativer Veränderungen“ statt. Der BDPK ist im Beirat des Bündnisses vertreten und organisiert die Veranstaltung mit. Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse bei den Akteur:innen aus Reha-Einrichtungen, der DRV, des BMAS sowie Organisationen und Verbänden. Am zweiten Veranstaltungstag hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit sich in Workshops zu innovativen Konzeptionen und Weiterentwicklungen in der Kinder- und Jugendrehabilitation auszutauschen (siehe Foto).

 

 

Leistungsgerechte Vergütung einer Mutter-/Vater-Kind Maßnahme: aktiva-Gutachten

Die vom BDPK beauftragte Aktualisierung des Gutachtens „Was kostet die Vorsorge-/Rehabilitationsleistung in Mutter-/Vater-Kind Einrichtungen“, 2022, bei aktiva – Beratung im Gesundheitswesen GmbH hat aufgezeigt, dass im Bereich der Mutter-/Vater-Kind Maßnahme keine leistungsgerechte Vergütung stattfindet. Wie bereits im Jahr 2019 festgestellt wurde, sind diese Einrichtungen von einer chronischen Unterfinanzierung betroffen. Die finanzielle Lage der Einrichtungen wird zusätzlich durch pandemiebedingte Mehraufwände sowie die eminent starken Kostensteigerungen in den Bereichen Lebens- und Sachmittel, Energie, Personal und Hygienemaßnahmen erschwert. Eine Anpassung der Vergütungssätze an die reale Kostenentwicklung ist hier dringend angezeigt, um die wichtigen Strukturen der Mutter-/Vater-Kind Einrichtungen langfristig erhalten zu können. Das Gutachten wurde u.a. an die zuständigen Ministerien sowie Politiker:innen versandt. In Gesprächen mit Politiker.innen hat der Verband die Wichtigkeit einer leistungsgerechten Vergütung dieses Bereiches mit Vehemenz Ausdruck verliehen.