Im Zuge der COVID-19-Pandemie kam es zu einem deutlichen Rückgang der Rehabilitations- und Vorsorgemaßnahmen für Kinder und Jugendliche sowie Mutter/Vater/Kind. Als Gründe für den Rückgang der Reha-Inanspruchnahme werden unter anderem pandemiebedingte Zugangsbarrieren, etwa durch reduzierte Kontakte zu beratenden Kinderärzten oder durch Hygiene- und Infektionsschutzvorgaben an den Klinikstandorten, genannt. Die Kliniken leiden auch unter der hohen Anzahl an kurzfristigen Absagen und Abreisen aufgrund positiver Coronatests. Zudem müssen sich viele Mitarbeiter:innen krankmelden. Die Unterstützungsleistungen der Reha-Leistungsträger helfen nur bedingt (siehe Kapitel: Corona-Pandemie: Herausforderungen für Reha- und Vorsorgeeinrichtungen nach wie vor groß).
Da auch bei Kindern und Jugendlichen langfristige Folgen von Long-Covid und Long-Lockdown festzustellen sind, haben Reha-Einrichtungen verstärkt Konzepte für die Behandlung der jungen Patient:innen entwickelt. Auf der zweitägigen Jahrestagung „Die Kinder- und Jugendreha bewältigt die Folgen der Corona-Pandemie“ im November 2021 in Berlin wurden sie von Experten interessierten Branchen-Vertreter:innen vorgestellt. Auf Einladung vom Bündnis Kinder- und Jugendreha kamen Akteure aus Reha- und Vorsorgeeinrichtungen, von der Deutschen Rentenversicherung, Krankenkassen sowie Organisationen und Verbänden zur gemeinsamen Jahrestagung zusammen, um sich über den Umgang mit den Folgen der Corona-Pandemie im Bereich Kinder- und Jugendreha auszutauschen. In Workshops wurde über die Veränderungen in den Rehabilitationseinrichtungen gesprochen. Der BDPK übernahm wie in den Vorjahren eine Workshopleitung (siehe Foto).
aktiva-Gutachten
Der BDPK hat die aktiva – Beratung im Gesundheitswesen GmbH erneut beauftragt, die Kosten für Vorsorge- und Rehaleistungen in Mutter-/Vater-Kind-Einrichtungen auf Basis struktureller Anforderungen und Expertenstandards zu berechnen. Bereits im Jahr 2019 wurde dieses Gutachten in Auftrag gegeben mit dem Ziel, eine sachliche Diskussionsbasis über die Finanzierung der Mutter-/Vater-Kind-Einrichtungen zu schaffen. Im Vergleich mit den damals marktüblichen Vergütungshöhen deuteten die Ergebnisse bereits im Jahr 2019 auf eine chronische Unterfinanzierung der Branche hin. Nun gilt es, die im Jahr 2019 kalkulierten Vergütungssatzhöhen an die heutigen Kostenstrukturen anzupassen, denn die finanzielle Situation der Einrichtungen hat sich gerade in der Pandemiesituation nicht verbessert. Das Gutachten steht kurz vor der Veröffentlichung.